Ich bin jemand, der es liebt, im Freien Feuer zu entfachen, ob zum Grillen, Kochen oder einfach um die wohlige Wärme des Feuers zu geniessen. Selbstverständlich achte ich beim Feuermachen stets auf die nötige Dosis gesunden Menschenverstands und verzichte bei Trockenheit vollständig auf Feuer. In den letzten Jahren hatte ich das Gefühl, dass die Meldungen über Waldbrände national und international sehr stark zugenommen haben. Und gerade, weil ich das Feuermachen so liebe, war es für mich Anlass genug, mich mehr mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Fakten und Zahlen
Laut dem European Forest Fire Information System (EFFIS) wurden im Jahr 2022 in der Europäischen Union rund 785’000 Hektar Waldfläche durch Feuer zerstört. Das ist mehr als das Doppelte des Durchschnitts der letzten zehn Jahre. Besonders betroffen waren Griechenland, Italien, Spanien und Portugal, wo extreme Hitze und Dürre herrschten. Auch in der Schweiz gab es einige Waldbrände, die teilweise grosse Schäden anrichteten. Zum Beispiel brannten im August in der Bitsch VS etwa 100 Hektar Wald wegen eines gerissenen Stromkabels. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Tage und erforderten den Einsatz von Helikoptern.
In Kanada war die Situation noch dramatischer. Im Jahr 2023 (Stand November) sind bereits rund 186’000 Quadratkilometer Waldfläche durch Feuer vernichtet worden. Das entspricht etwa der halben Fläche von Deutschland. Die Brände waren so gross und intensiv, dass sie Rauchwolken bis nach Europa schickten und die Luftqualität verschlechterte.
Ursachen
Die Ursachen für die Waldbrände sind vielfältig und hängen von den lokalen Gegebenheiten ab. Im Amazonasgebiet sind die meisten Brände auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen, wie Brandrodungen oder Brandstiftungen, um Platz für Landwirtschaft oder Viehzucht zu schaffen. In der nördlichen Hemisphäre sind die Ursachen oft unbekannt oder auf Fahrlässigkeit zurückzuführen, wie weggeworfene Zigarettenstummel oder unachtsam entfachte Lagerfeuer.
Eine gemeinsame Ursache, die alle Regionen betrifft, ist jedoch der Klimawandel. Durch die Erderwärmung steigen die Temperaturen und sinken die Niederschläge, was die Vegetation trockener und anfälliger für Feuer macht. Zudem verlängert sich die Waldbrandsaison und erschwert die Vorbeugung und Bekämpfung.
Was können wir beitragen, um die Zunahme von Waldbränden zu bremsen?
Es gibt keine einfache Antwort, aber wir alle können unseren Beitrag leisten, indem wir uns bewusst machen, dass unser Konsumverhalten den Klimawandel beschleunigen. Wir können versuchen, unseren ökologischen Fussabdruck zu verringern, indem wir zum Beispiel weniger Fleisch essen, mehr Fahrrad fahren oder erneuerbare Energien nutzen.
Die Natur ist ein wertvolles Gut, das wir schützen müssen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns im Freien verantwortungsvoll verhalten. Wir sollten die Regeln und Verbote beachten, die zum Schutz der Natur erlassen wurden. Zum Beispiel sollten wir kein grosses Feuer machen oder wenn es unsicher ist, besser ganz darauf verzichten. Wir sollten bei Trockenheit auch nicht im Wald rauchen oder Kerzen anzünden. Unser Auto sollten wir auch nicht wild im Wald abstellen. Der heisse Auspuff oder Katalysator können den trockenen Boden entzünden.